Hygiene
und Pflege

Die Sicherstellung und Anwendung von Hygienemaßnahmen im Rahmen der häuslichen Pflege stellt einen wichtigen Faktor dar, der Einfluss auf den Gesundheitsverlauf der Betroffenen haben kann. Beispielsweise kann so die Übertragung von Infektionskrankheiten vermieden werden und dementsprechend Pflegende schützen, aber auch insbesondere pflegebedürftige Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, profitieren von einer sauberen und sterilen Umgebung.

Allgemeine Regeln zur Hygiene

Zu Beginn möchten wir grundlegende Maßnahmen darstellen, die zum Schutz vor einer Infektion oder Übertragung mit Krankheitserregern beitragen können.

Sollte die zu pflegende Person ansteckende (Infektions-) Krankheiten vorweisen, so empfiehlt sich körpernahen Kontakt zu vermeiden und ausreichend Abstand zu halten.

  • Auf häufiges und intensives, tägliches Händewaschen sollte nicht verzichten werden.
  • Mehrmaliges Lüften der Räumlichkeiten führt zur Minimierung von Aerosolen, die Krankheitserreger übertragen können.
  • Beim Husten oder Niesen sollte möglichst die Armbeuge genutzt werden, falls ein Taschentuch gerade nicht auffindbar sein sollte. Ein verschließbarer Behälter dient hierbei als hygienische Entsorgungsmöglichkeit.
  • Utensilien, wie Geschirr, Besteck oder Ähnliches sollten nicht von den selben Person zeitgleich genutzt werden.
  • Produkte aus dem Bad, Handtücher sowie Rasierer oder Zahnbürsten ebenfalls nicht teilen.
  • Hygiene fördernd ist auch das Reinigen von benutzten Gegenständen wie Türklinken, Lichtschalter oder Telefone.

Händewaschen

Ein gründliches und oftmaliges Reinigen der Hände ist nicht nur in der Pflege unabdingbar, sondern sollte grundsätzlich vorausgesetzt werden, wenn man einen körpernahen Umgang zu Menschen pflegt. Um Übertragungen von Krankheitserregern über die Hände zu vermeiden, erfordert Händewaschen ein sorgfältiges Vorgehen. Personen, in einer pflegerischen Umgebung, können sich an folgender Empfehlung orientieren:

  1. Zunächst sollten die Hände unter fließendes Wasser gehalten werden, wobei die Temperatur hierzu nach Belieben eingestellt werden kann.
  2. Hände gründlich und mit (möglichst flüssiger) Seife einreiben. Hier gilt auch zu beachten, dass sämtliche Fingerzwischenräume und auch die Fingerspitzen sowie der Handrücken mit einbezogen werden.
  3. Man sollte sich beim Einseifen die Zeit nehmen, damit alle Stellen gereinigt werden. Ein ungeschriebenes Gesetz schreibt 20 bis 30 Sekunden für das Händewaschen vor.
  4. Im Anschluss werden die Hände unter fließend Wasser sorgfältig abgespült.
  5. Zu guter Letzt: die Hände mit einem sauberen Tuch abtrocknen und gegebenenfalls mit einer pflegenden Creme einsalben, sofern dies zur Pflege und Regeneration der Haut beträg

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Wann empfiehlt sich Händewaschen?

Nicht erst, wenn die Hände sichtbar schmutzig sind, sollte das Händewaschen in Erwägung gezogen werden, da Krankheitserreger mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind. Insbesondere bei folgenden Anlässen empfiehlt ein intensives Waschen der Hände:

Stets nach:

  • Heimkommen oder Besuchen
  • WC-Gängen
  • Wechseln von Windeln oder Inkontinenzunterlagen
  • Husten, Niesen oder Schnaufen
  • Kontakt mit Müll und Abfällen
  • Tieren und Tierfutter

Stets vor:

  • Mahlzeiten
  • der Nutzung von Medikamenten oder medizinischen und kosmetischen Erzeugnissen

Stets vor und nach:

  • der Zubereitung von Mahlzeiten
  • Kontakt mit erkrankten Personen
  • der Wundbehandlung

Schutzbekleidung

Krankheitserreger, wie zum Beispiel Keime, können über verschiedene Wege übertragen werden, unter anderem Geräte und Gebrauchs-Utensilien. Zudem besteht eine erhöhte Übertragungsgefahr bei Pflegebedürftigen mit offenen Wunden:

  • Bei Kontakt mit offenen Wunden, Blut, Speichel oder Erbrochenem sollten Einmalhandschuhe
    verwendet werden
  • Bei Ausscheidungen von Wundsekreten oder Exkrementen sollte stets ein Schutzkittel getragen werden.
  • Durch Pflaster oder Fingerlinge können kleine Wunden an den Händen geschützt werden

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Hygiene – Flächen und Gegenstände reinigen

Personen, die sich im pflegerischen Umfeld bewegen, müssen häufig auf Gegenstände oder Geräte zurückgreifen, die möglicherweise mit Keimen oder Bakterien kontaminiert sein könnten. Diese Wahrscheinlichkeit, lässt sich auch auf anderweitige Oberflächen des eigenen zu Hauses übertragen, sodass eine gründliche Reinigung hierbei erforderlich ist:

  • Geschirr sollte mit erhitztem Wasser abgewaschen – und möglichst auf Geschirrspüler zurückgegriffen werden. Es empfiehlt sich ein Spülgang mit über 60 Grad Celsius.
  • Körperflüssigkeiten, wie zum Beispiel Sekret, Blut oder anderweitige Ausscheidungen sollten stets unter Verwendung von Einmalhandschuhen unmittelbar entsorgt werden.
  • Produkte, wie Taschentücher oder Windeln, die nur einmal verwendet werden, sollten in verschließbaren Behältern oder Tüten entsorgt werden
  • Oberflächen in Küche und Bad sollten gründlich mit Wasser und Reinigungsmitteln sauber gehalten und häufig genutzte Oberflächen wie Türklinken oder Lichtschalter mitberücksichtigt werden.
  • Es ist darauf zu achten, dass Waschlappen oder Reinigungstücher nicht für verschiedene Räumlichkeiten und Zwecke zeitgleich verwendet werden.

Umgang mit Desinfektionsmittel

Das Desinfizieren von Flächen oder Körperstellen sollte mit Bedacht durchgeführt werden. Viel hilft nicht immer viel und oftmals sind auch starke Reiniger oder Desinfektionsmittel gar nicht nötig, um die Umgebung, in der die Pflege durchgeführt wird, steril und sauber zu halten. Konsultieren Sie hierzu vor Verwendung Ihren Arzt oder Pflegefachkraft.

Hygiene - Zubereitung von Mahlzeiten

Grundsätzlich profitieren die Menschen in Deutschland von sauberen und strikt kontrollierten Lebensmitteln, wobei ein kleines Restrisiko für die Übertragung von Krankheitserregern dennoch besteht, insbesondere bei der Zubereitung dieser in einer pflegerischen häuslichen Umgebung. Dies passiert häufig durch Mikroorganismen wie Bakterien oder Viren, welche bei unsauberen Lebensmitteln, Händen oder Oberflächen geeignete Lebensbedingungen vorfinden. Um ein Übertragen mit entsprechenden Infektionserregern zu verhindernn, sollte auf unbeschädigte und haltbare Lebensmittel zurückgegriffen werden. Zudem darf auf häufiges Waschen der Hände nicht verzichtet werden, aber auch gereinigte Oberflächen von Küchenzeile oder Geräten tragen zu einer hygienischen Zubereitung von Speisen immens bei.

Hygiene in Räumlichkeiten

Verschiedene Räume in der häuslichen Pflege bedürfen verschiedene hygienische Maßnahmen. Da im Bad beispielsweise unterschiedliche Gegenstände gelagert werden, als im Wohnzimmer. Es empfiehlt sich immer, alle Räumlichkeiten mehrmals am Tag gut durchzulüften.

Schlafzimmer und Wohnzimmer:

  • Bettwäsche und Bettbezug sollten alle zwei Wochen gewechselt werden
  • Falls vorhanden, sollte der Hygiene-Modus der Waschmaschine genutzt werden
  • Überprüfen Sie Matratzen auf Verschmutzungen
  • Inkontinenzunterlagen täglich wechseln

Bad:

  • Waschbecken, Dusche und Badewanne gründlich reinigen
  • Toilettenschüssel und Klobrille intensiv reinigen und sterilisieren
  • Boden und Fließen sollten ebenfalls mehrmals in der Woche gewischt werden

Küche:

  • Küchenzeile und Oberflächen von Küchengeräten mehrmals abwischen
  • Schwämme und Lappen oftmals wechseln
  • Kühlschrank häufig reinigen, insbesondere bei Verwendung von unverpackten Lebensmitteln
  • Kontinuierliches Entsorgen von Abfällen und Müll

Körperhygiene in der häuslichen Pflege

In der Regel wird bei zu pflegenden Nahestehenden oder Familienmitgliedern auf die Verwendung von Schutzkitteln und Handschuhen sowie Masken verzichtet, da dies teilweise einen befremdlichen Eindruck erwecken könnte. Besteht allerdings die Gefahr einer Übertragung von Keimen, Viren, Bakterien oder anderweitigen Infektionen, beispielsweise durch einer Vorerkrankung oder durch pflegerische Maßnahmen in Bezug auf Toilettengänge oder Intimpflege, so sollte man auf die Verwendung dieser Pflegehilfsmittel nicht verzichtet werden, da sich dadurch die Übertragung von Krankheitserregern vermeiden lassen kann. Dies sorgt für einen gegenseitigen Schutz aller Betroffenen und sichert somit auch den Erfolg einer Behandlung oder Maßnahme.

Intimbereich

Hierzu kann lauwarmes Wasser verwendet werden, welches mit der Hand für die Reinigung der entsprechenden Zonen genutzt wird. Handschuhe müssen hierbei im Falle offener Wunden, Risse oder vorhandener Infektionskrankheiten stets genutzt werden. Bei der Verwendung von Seife und Lotion sowie Cremes gilt auf die Inhaltsstoffe zu achten, sowie notfalls den Arzt zu kontaktieren.

Mund und Zähne

Die Reinigung des Mund- und Zahnbereichs umschließt hierbei auch die Reinigung von Zahnprothesen. Zudem sollten im Zuge dessen ebenfalls Mundschleimhäute und die Zunge nicht vernachlässigt werden. Neben einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr während hygienischer Maßnahmen im Mundbereich eines Pflegebedürftigen, sollte unter anderem auch auf den Härtegrad der Zahnbürste sowie das Verwenden von angemessener Zahnseide geachtet werden geachtet werden, um so Verletzungen zu vermeiden.

Tee als Mundspülung

Häufig wird auf Tees als Ersatz für Mundspülungen zurückgegriffen, wobei sich bspw. Thymian oder Ringelblume gut bei leichten Entzündungen eignen, jedoch z. B. Kamillentee bei übermäßigem Konsum die Schleimhäute austrocknen kann.

Ohren

Oftmals übernehmen pflegende Angehörige auch die Reinigung der Ohren Ihrer Liebsten, worunter auch Hörgeräte miteinbezogen werden. Hierbei sollte allerdings Rücksprache mit einem Hörgeräte Akustiker gehalten werden. Bei der Ohrenreinigung empfiehlt es sich, die Ohrmuschel vorsichtig mit Wasser und Seife sowie einem Lappen oder Tuch zu reinigen und gegebenenfalls unterstützend ein Wattestäbchen zu nutzen. Oftmals kann auch Ohrenschmalz ein Grund für Altersschwerhörigkeit sein, weswegen auch hierzu eine gründliche Pflege der Ohren dem entgegenwirken kann.

Füße

Ein häufig als unangenehm empfundenes Thema im Rahmen der Hygienemaßnahmen in der Pflege, wobei eine konsequente und gründliche Fußpflege nicht nur zum Wohlbefinden einer Person beitragen, sondern auch den Ausbruch potenzieller Hautkrankheiten unterbinden kann. Eine professionelle Fußpflege, in Form einer Pediküre, hilft unnötige Hornhaut zu entfernen und auch die Fußnägel zu kürzen. Im Rahmen einer medizinischen Fußpflege, kann die gesetzliche Krankenkasse entsprechende Leistungen tragen, sofern eine medizinische Notwendigkeit hierzu besteht.

Anzeichen und Symptome

Erkennen Sie Anzeichen und Symptome einer Infektion früh und leiten Sie entsprechende hygienesichernde Maßnahmen frühzeitig ein. Häufig klagen Betroffene über Unwohlsein und weisen Erkältungssymptome auf, wie Halsschmerzen, Husten, Schnupfen oder Kopf- und Gliederschmerzen. Weitere Indikatoren für eine Infektion können sein:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Fieber
  • Atemprobleme
  • Auffällige Wunden